Wochenthema: Europa

Bekannte  Vulkane in Nordeuropa

Island ist die größte rein vulkanisch gebildete Insel unserer Erde mit einer Gesamtfläche von 103.000 km2. Es liegt knapp südlich des Polarkreises auf dem mittelatlantischen Rücken, der Nahtstelle zwischen der nordamerikanischen und der europäischen Kontinentalplatte. Etwa 11 % der Insel sind von Gletschern bedeckt. Der Vatnajökull ist mit einer Fläche von ca. 8300 km2 und einer Eismächtigkeit von bis zu 1000 m der größte Gletscher Europas. Auf Island befindet sich eine große Anzahl periodisch aktiver Vulkane, die zu einem großen Teil von den Gletschern bedeckt sind. Durchschnittlich alle zwei bis drei Jahre erfolgt hier der Ausbruch eines Vulkanes was eine permanente Gefährdung für besiedelte Regionen, Verkehrswege, Energieversorgung und Luftverkehr bedeutet.

Vatnajökull

Íslands größter Vulkan spuckte im Dezember 1998 in den Abendhimmel: Bei klarem Wetter sah man die Säule aus Rauch und Asche sogar in Reykjavík. Der 200 Kilometer von der isländischen Hauptstadt gelegene Vulkan des Landes, der unter dem Vatnajökull-Gletscher liegt, war wieder aktiv. Die Wolkensäule erstreckte sich 7000 Meter hoch in die Abenddämmerung.

Loki-Rücken

Ein großer Vulkanausbruch ereignete sich im Herbst 1996 unter den Eismassen des Vatnajökulls im Gebiet des Loki-Rückens. Die Eruption förderte nicht nur 1/2 Kubikkilometer Magma, sondern brachte unter ihrer Hitzeeinwirkung auch große Mengen Eis zum Schmelzen.

Laki-Spalte

Die heftigste Eruption in geschichtlicher Zeit fand 1783 an der Laki-Spalte (Lakagígar) auf einer Länge von 25 bis 30 km statt. Der in die Atmosphäre und Stratosphäre geschleuderte vulkanische Staub wurde auch in Südeuropa und im Orient wahrgenommen. Insgesamt wurden 12,5 km3 Magma und schätzungsweise 10 Mio. t Gase, zumeist Schwefeldioxyd, ausgestoßen. Durch austretende giftige vulkanische Gase und die Zerstörung der Vegetation als Folge der Eruption starben mehr als 10500 Menschen (ca. 1/8 der Gesamtbevölkerung und nahezu 75 % des gesamten Tierbestandes.

Surtsey

Im November 1963 entstand nahe der Westmänner-Inseln die Insel Surtsey durch einen untermeerischen Vulkanausbruch. Innerhalb von zwei Jahren schufen die Eruptionen eine Insel von 3,9 km² Fläche, die in der Folgezeit nicht nur zum Forschungsfeld von Vulkanologen wurde, sondern vor allem von Biologen, die untersuchten, wie schnell die neue Insel von Pflanzen und Tieren besiedelt wird. Die Pflanzen- und Tierwelt stellte sich wesentlich schneller ein als die Wissenschaftler erwartet hatten.

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